Hallo Zusammen!
Da ich nur sehr wenige Informationen bezüglich der Befragung bei der Fremdenpolizei hier in diesem Forum gefunden habe, dachte ich mir, dass ich meine Erfahrung von dieser Befragung, die diese Woche stattgefunden hat, hier rein schreibe, um vielleicht dem Einen oder Anderen eine kleine Unterstützung geben zu können.
Eines vorweg:
Informiert Euch wirklich sehr sehr gut über Euren Partner und vorallem seiner Familie!!!
Folgende Fragen sind auf mich zugekommen:
- Primär natürlich das Hochzeitsdatum, Hochzeitsort
- Wieviele Gäste bei der Hochzeit waren
- Sämtliche Geburtsdaten vom Partner und seiner Familie
- Namen von seiner Familie
- Wohnorte von seiner Familie
- Werdegang des Partners
- Was er zur Zeit arbeitet im Ausland und wieviel er verdient
- Die genauen Reisedaten (Ankunft, Abreise), wann ich bei ihm war (Beweis ist ja der Visumsstempel im Reisepass)
. Info: Je öfter ihr bei ihm ward vor der Heirat, desto besser!!!
- Wo wir gewohnt haben, während ich bei ihm war (Hotel oder bei ihm zu Hause)
- Ob ich seine Familie kennengelernt habe
- Was mein Partner arbeitsmäßig in Österreich vor hat
- Ob wir schon mal gestritten haben. Wenn ja, worum ging es da.
Bleibt bei dieser Befragung immer ruhig und freundlich. Es ist wirklich nicht leicht! Aber sicher besser für einen positiven Bescheid!!!
Lasst Euch auch nicht aus der Ruhe bringen und auch nicht einschüchtern! Vorallem nicht vor lauter Nervosität mit den Fingern spielen oder drücken (kennt man ja, oder?) oder am Sessel herumzappeln.
Bei mir ist es vorgekommen, dass er ein paar Fragen nach einiger Zeit nochmals gefragt hat - vermutlich um zu testen, ob ich eh sattelfest bin und die Daten wirklich weiß und jedes Mal die richtige Antwort gebe.
Außerdem hat er während ich die eine Frage beantwortet habe, dazwischen gesprochen und sofort eine ganz andere Frage gestellt. Also zu testen, ob ich eh nicht lange nachdenken muss, um die nächste Frage zu beantworten.
Außerdem hat er Fragen gestellt, die gar nicht stimmen! Also nicht nervös werden, sondern klarstellen, dass diese Aussage / Frage so nicht stimmt, wie er es formuliert.
Weiters hat er zu mir gesagt, dass er schon bei mir zuhause war (keine Ahnung ob das wirklich stimmt, oder ob das auch wieder ein Test war), er mich aber nicht angetroffen hat und deshalb hab ich zu ihm ins Büro kommen müssen. Ich habe ganz ruhig darauf reagiert, dass ich tagsüber so gut wie nie erreichbar bin, da ich berufstätig bin und vor 18.00 Uhr nicht nach Hause komme und dass es für mich kein Problem ist, wenn er nochmal kommen möchte.
Ich musste mir auch einen kurzen Vortrag über Scheinehen anhören. Er hat das "übliche" Schema vorgetragen, dass jüngere, ausländische Männer sich dafür gerne ältere Frauen aussuchen. Da wollte er vermutlich die Reaktion von mir testen, wie ich auf diese Ausführungen reagiere. Abgesehen davon, stimmt bei mir diese "ältere/jüngere"-Geschichte gar nicht, was er dann auch selbst zugegeben hat.
Auch wenn in der Vorladung nur drinnen steht "Heiratsurkunde" und "Reisepass" mitnehmen - nehmt unbedingt gemeinsame Fotos von Euch und seiner Familie mit und vorallem von Eurer Hochzeit! Ich denke, das zeigt, dass ihr die Familie wirklich kennt!
Bei mir war es so, dass er dann zu erzählen begann, ob ich eigentlich meinen Partner wirklich gut kenne. Denn wenn ich ihn gut kennen würde und mein Mann mir alles erzählen würde, dann hätte ich vermutlich nicht geheiratet. Denn er hat so getan, als ob er aus dem Akt herausliest, dass mein Partner irgendetwas fürchterliches angestellt hat. Seine weitere Aussage war, je dicker der Akt ist, desto problematischer ist der Vorgang. (Info: Der Akt war nicht wirklich dick - einfach nur die normalen Unterlagen, die bei der Botschaft eingereicht wurden.) Wieder eine Verunsicherungs-Frage bzw. -Aussage. Ich hab einfach darauf gesagt, dass ich meinen Mann sehr wohl sehr gut kenn, denn sonst hätte ich ihn wohl kaum geheiratet.
Im Allgmeinen kann ich sagen, dass der Beamte wirklich eine sehr negative Einstellung betreffend Heirat mit Ausländern spüren hat lassen. Einfach nicht drauf eingehen.
Noch was:
Ich bin recht gut damit gefahren, dass ich wirklich nur auf das geantwortet habe, was er mich gefragt hat. Somit besteht nicht die Gefahr, dass man sich in einen "Strudel" redet.
Meine Befragung hat eine dreiviertel Stunde gedauert und war wirklich sehr sehr anstrengend und mühseelig.
Abschließend kann ich nur sagen:
Es ist wirklich die unangenehmste Erfahrung, die ich bis jetzt gemacht habe. Man weiß, man hat nichts Unrechtes getan und sagt die Wahrheit, trotzdem wird man so herablassend befragt und behandelt wie der schlimmste Schwerverbrecher. Und trotz dieser teilweise doch heftigen und unrichtigen Vorwürfe, soll bzw. muss man ruhig bleiben und diese Situation über sich ergehen lassen, denn sonst stellen die total auf stur und ein Zusammenleben mit Deinem Partner kannst Du vergessen.
Möchte aber auch hinzufügen, dass es mir sehr wohl bewusst ist, dass es viele Scheinehen gibt und die Fremdenpolizei dem natürlich auch nach gehen muss - aber es wäre doch wirklich möglich, die Befragung ein wenig menschlicher durchzuführen. Aber das ist wohl eine andere Geschichte und ein Wunschdenken, das kaum eintreten wird.
Ich hoffe sehr, dass ich dem Einen oder Anderen ein wenig helfen konnte und damit Ihr Euch ein bisschen einstellen könnte, was auf Euch zu kommen kann.
Haltet auf jeden Fall die Ohren steif und denkt dabei immer an das Gute, nämlich auf Euer Zusammensein mit dem Partner.
LG Ella
P.S. Wenn jemand Fragen hat, könnt ihr mir diese gerne stellen. Ich werde Euch gerne meine Erfahrungen erzählen.
Da ich nur sehr wenige Informationen bezüglich der Befragung bei der Fremdenpolizei hier in diesem Forum gefunden habe, dachte ich mir, dass ich meine Erfahrung von dieser Befragung, die diese Woche stattgefunden hat, hier rein schreibe, um vielleicht dem Einen oder Anderen eine kleine Unterstützung geben zu können.
Eines vorweg:
Informiert Euch wirklich sehr sehr gut über Euren Partner und vorallem seiner Familie!!!
Folgende Fragen sind auf mich zugekommen:
- Primär natürlich das Hochzeitsdatum, Hochzeitsort
- Wieviele Gäste bei der Hochzeit waren
- Sämtliche Geburtsdaten vom Partner und seiner Familie
- Namen von seiner Familie
- Wohnorte von seiner Familie
- Werdegang des Partners
- Was er zur Zeit arbeitet im Ausland und wieviel er verdient
- Die genauen Reisedaten (Ankunft, Abreise), wann ich bei ihm war (Beweis ist ja der Visumsstempel im Reisepass)
. Info: Je öfter ihr bei ihm ward vor der Heirat, desto besser!!!
- Wo wir gewohnt haben, während ich bei ihm war (Hotel oder bei ihm zu Hause)
- Ob ich seine Familie kennengelernt habe
- Was mein Partner arbeitsmäßig in Österreich vor hat
- Ob wir schon mal gestritten haben. Wenn ja, worum ging es da.
Bleibt bei dieser Befragung immer ruhig und freundlich. Es ist wirklich nicht leicht! Aber sicher besser für einen positiven Bescheid!!!
Lasst Euch auch nicht aus der Ruhe bringen und auch nicht einschüchtern! Vorallem nicht vor lauter Nervosität mit den Fingern spielen oder drücken (kennt man ja, oder?) oder am Sessel herumzappeln.
Bei mir ist es vorgekommen, dass er ein paar Fragen nach einiger Zeit nochmals gefragt hat - vermutlich um zu testen, ob ich eh sattelfest bin und die Daten wirklich weiß und jedes Mal die richtige Antwort gebe.
Außerdem hat er während ich die eine Frage beantwortet habe, dazwischen gesprochen und sofort eine ganz andere Frage gestellt. Also zu testen, ob ich eh nicht lange nachdenken muss, um die nächste Frage zu beantworten.
Außerdem hat er Fragen gestellt, die gar nicht stimmen! Also nicht nervös werden, sondern klarstellen, dass diese Aussage / Frage so nicht stimmt, wie er es formuliert.
Weiters hat er zu mir gesagt, dass er schon bei mir zuhause war (keine Ahnung ob das wirklich stimmt, oder ob das auch wieder ein Test war), er mich aber nicht angetroffen hat und deshalb hab ich zu ihm ins Büro kommen müssen. Ich habe ganz ruhig darauf reagiert, dass ich tagsüber so gut wie nie erreichbar bin, da ich berufstätig bin und vor 18.00 Uhr nicht nach Hause komme und dass es für mich kein Problem ist, wenn er nochmal kommen möchte.
Ich musste mir auch einen kurzen Vortrag über Scheinehen anhören. Er hat das "übliche" Schema vorgetragen, dass jüngere, ausländische Männer sich dafür gerne ältere Frauen aussuchen. Da wollte er vermutlich die Reaktion von mir testen, wie ich auf diese Ausführungen reagiere. Abgesehen davon, stimmt bei mir diese "ältere/jüngere"-Geschichte gar nicht, was er dann auch selbst zugegeben hat.
Auch wenn in der Vorladung nur drinnen steht "Heiratsurkunde" und "Reisepass" mitnehmen - nehmt unbedingt gemeinsame Fotos von Euch und seiner Familie mit und vorallem von Eurer Hochzeit! Ich denke, das zeigt, dass ihr die Familie wirklich kennt!
Bei mir war es so, dass er dann zu erzählen begann, ob ich eigentlich meinen Partner wirklich gut kenne. Denn wenn ich ihn gut kennen würde und mein Mann mir alles erzählen würde, dann hätte ich vermutlich nicht geheiratet. Denn er hat so getan, als ob er aus dem Akt herausliest, dass mein Partner irgendetwas fürchterliches angestellt hat. Seine weitere Aussage war, je dicker der Akt ist, desto problematischer ist der Vorgang. (Info: Der Akt war nicht wirklich dick - einfach nur die normalen Unterlagen, die bei der Botschaft eingereicht wurden.) Wieder eine Verunsicherungs-Frage bzw. -Aussage. Ich hab einfach darauf gesagt, dass ich meinen Mann sehr wohl sehr gut kenn, denn sonst hätte ich ihn wohl kaum geheiratet.
Im Allgmeinen kann ich sagen, dass der Beamte wirklich eine sehr negative Einstellung betreffend Heirat mit Ausländern spüren hat lassen. Einfach nicht drauf eingehen.
Noch was:
Ich bin recht gut damit gefahren, dass ich wirklich nur auf das geantwortet habe, was er mich gefragt hat. Somit besteht nicht die Gefahr, dass man sich in einen "Strudel" redet.
Meine Befragung hat eine dreiviertel Stunde gedauert und war wirklich sehr sehr anstrengend und mühseelig.
Abschließend kann ich nur sagen:
Es ist wirklich die unangenehmste Erfahrung, die ich bis jetzt gemacht habe. Man weiß, man hat nichts Unrechtes getan und sagt die Wahrheit, trotzdem wird man so herablassend befragt und behandelt wie der schlimmste Schwerverbrecher. Und trotz dieser teilweise doch heftigen und unrichtigen Vorwürfe, soll bzw. muss man ruhig bleiben und diese Situation über sich ergehen lassen, denn sonst stellen die total auf stur und ein Zusammenleben mit Deinem Partner kannst Du vergessen.
Möchte aber auch hinzufügen, dass es mir sehr wohl bewusst ist, dass es viele Scheinehen gibt und die Fremdenpolizei dem natürlich auch nach gehen muss - aber es wäre doch wirklich möglich, die Befragung ein wenig menschlicher durchzuführen. Aber das ist wohl eine andere Geschichte und ein Wunschdenken, das kaum eintreten wird.
Ich hoffe sehr, dass ich dem Einen oder Anderen ein wenig helfen konnte und damit Ihr Euch ein bisschen einstellen könnte, was auf Euch zu kommen kann.
Haltet auf jeden Fall die Ohren steif und denkt dabei immer an das Gute, nämlich auf Euer Zusammensein mit dem Partner.
LG Ella
P.S. Wenn jemand Fragen hat, könnt ihr mir diese gerne stellen. Ich werde Euch gerne meine Erfahrungen erzählen.
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