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Informationen zur Befragung bei der Fremdenpolizei

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  • ella
    Junior Member
    Auslaender
    • 12

    Informationen zur Befragung bei der Fremdenpolizei

    Hallo Zusammen!

    Da ich nur sehr wenige Informationen bezüglich der Befragung bei der Fremdenpolizei hier in diesem Forum gefunden habe, dachte ich mir, dass ich meine Erfahrung von dieser Befragung, die diese Woche stattgefunden hat, hier rein schreibe, um vielleicht dem Einen oder Anderen eine kleine Unterstützung geben zu können.

    Eines vorweg:
    Informiert Euch wirklich sehr sehr gut über Euren Partner und vorallem seiner Familie!!!

    Folgende Fragen sind auf mich zugekommen:
    - Primär natürlich das Hochzeitsdatum, Hochzeitsort
    - Wieviele Gäste bei der Hochzeit waren
    - Sämtliche Geburtsdaten vom Partner und seiner Familie
    - Namen von seiner Familie
    - Wohnorte von seiner Familie
    - Werdegang des Partners
    - Was er zur Zeit arbeitet im Ausland und wieviel er verdient
    - Die genauen Reisedaten (Ankunft, Abreise), wann ich bei ihm war (Beweis ist ja der Visumsstempel im Reisepass)
    . Info: Je öfter ihr bei ihm ward vor der Heirat, desto besser!!!
    - Wo wir gewohnt haben, während ich bei ihm war (Hotel oder bei ihm zu Hause)
    - Ob ich seine Familie kennengelernt habe
    - Was mein Partner arbeitsmäßig in Österreich vor hat
    - Ob wir schon mal gestritten haben. Wenn ja, worum ging es da.

    Bleibt bei dieser Befragung immer ruhig und freundlich. Es ist wirklich nicht leicht! Aber sicher besser für einen positiven Bescheid!!!

    Lasst Euch auch nicht aus der Ruhe bringen und auch nicht einschüchtern! Vorallem nicht vor lauter Nervosität mit den Fingern spielen oder drücken (kennt man ja, oder?) oder am Sessel herumzappeln.

    Bei mir ist es vorgekommen, dass er ein paar Fragen nach einiger Zeit nochmals gefragt hat - vermutlich um zu testen, ob ich eh sattelfest bin und die Daten wirklich weiß und jedes Mal die richtige Antwort gebe.

    Außerdem hat er während ich die eine Frage beantwortet habe, dazwischen gesprochen und sofort eine ganz andere Frage gestellt. Also zu testen, ob ich eh nicht lange nachdenken muss, um die nächste Frage zu beantworten.

    Außerdem hat er Fragen gestellt, die gar nicht stimmen! Also nicht nervös werden, sondern klarstellen, dass diese Aussage / Frage so nicht stimmt, wie er es formuliert.

    Weiters hat er zu mir gesagt, dass er schon bei mir zuhause war (keine Ahnung ob das wirklich stimmt, oder ob das auch wieder ein Test war), er mich aber nicht angetroffen hat und deshalb hab ich zu ihm ins Büro kommen müssen. Ich habe ganz ruhig darauf reagiert, dass ich tagsüber so gut wie nie erreichbar bin, da ich berufstätig bin und vor 18.00 Uhr nicht nach Hause komme und dass es für mich kein Problem ist, wenn er nochmal kommen möchte.

    Ich musste mir auch einen kurzen Vortrag über Scheinehen anhören. Er hat das "übliche" Schema vorgetragen, dass jüngere, ausländische Männer sich dafür gerne ältere Frauen aussuchen. Da wollte er vermutlich die Reaktion von mir testen, wie ich auf diese Ausführungen reagiere. Abgesehen davon, stimmt bei mir diese "ältere/jüngere"-Geschichte gar nicht, was er dann auch selbst zugegeben hat.

    Auch wenn in der Vorladung nur drinnen steht "Heiratsurkunde" und "Reisepass" mitnehmen - nehmt unbedingt gemeinsame Fotos von Euch und seiner Familie mit und vorallem von Eurer Hochzeit! Ich denke, das zeigt, dass ihr die Familie wirklich kennt!

    Bei mir war es so, dass er dann zu erzählen begann, ob ich eigentlich meinen Partner wirklich gut kenne. Denn wenn ich ihn gut kennen würde und mein Mann mir alles erzählen würde, dann hätte ich vermutlich nicht geheiratet. Denn er hat so getan, als ob er aus dem Akt herausliest, dass mein Partner irgendetwas fürchterliches angestellt hat. Seine weitere Aussage war, je dicker der Akt ist, desto problematischer ist der Vorgang. (Info: Der Akt war nicht wirklich dick - einfach nur die normalen Unterlagen, die bei der Botschaft eingereicht wurden.) Wieder eine Verunsicherungs-Frage bzw. -Aussage. Ich hab einfach darauf gesagt, dass ich meinen Mann sehr wohl sehr gut kenn, denn sonst hätte ich ihn wohl kaum geheiratet.

    Im Allgmeinen kann ich sagen, dass der Beamte wirklich eine sehr negative Einstellung betreffend Heirat mit Ausländern spüren hat lassen. Einfach nicht drauf eingehen.

    Noch was:
    Ich bin recht gut damit gefahren, dass ich wirklich nur auf das geantwortet habe, was er mich gefragt hat. Somit besteht nicht die Gefahr, dass man sich in einen "Strudel" redet.

    Meine Befragung hat eine dreiviertel Stunde gedauert und war wirklich sehr sehr anstrengend und mühseelig.

    Abschließend kann ich nur sagen:
    Es ist wirklich die unangenehmste Erfahrung, die ich bis jetzt gemacht habe. Man weiß, man hat nichts Unrechtes getan und sagt die Wahrheit, trotzdem wird man so herablassend befragt und behandelt wie der schlimmste Schwerverbrecher. Und trotz dieser teilweise doch heftigen und unrichtigen Vorwürfe, soll bzw. muss man ruhig bleiben und diese Situation über sich ergehen lassen, denn sonst stellen die total auf stur und ein Zusammenleben mit Deinem Partner kannst Du vergessen.

    Möchte aber auch hinzufügen, dass es mir sehr wohl bewusst ist, dass es viele Scheinehen gibt und die Fremdenpolizei dem natürlich auch nach gehen muss - aber es wäre doch wirklich möglich, die Befragung ein wenig menschlicher durchzuführen. Aber das ist wohl eine andere Geschichte und ein Wunschdenken, das kaum eintreten wird.

    Ich hoffe sehr, dass ich dem Einen oder Anderen ein wenig helfen konnte und damit Ihr Euch ein bisschen einstellen könnte, was auf Euch zu kommen kann.

    Haltet auf jeden Fall die Ohren steif und denkt dabei immer an das Gute, nämlich auf Euer Zusammensein mit dem Partner.

    LG Ella

    P.S. Wenn jemand Fragen hat, könnt ihr mir diese gerne stellen. Ich werde Euch gerne meine Erfahrungen erzählen.
  • Wolf_gang
    Ehemann der Ausländerin
    Auslaender
    • 22

    #2
    Hallo Ella,

    ich finde es ganz toll, daß Du Dir die Mühe gemacht hast, Deine Erlebnisse hier zusammenzustellen.

    Mit ist aufgefallen, daß viele hier Fragen stellen, aber kaum eigenes Erlebtes für andere wiedergeben. Dein Bericht ist eine ganz rühmliche Ausnahme.

    Mir steht Dein Erlebnis wahrscheinlich noch bevor... ich habe gestern geheiratet, jetzt kommt das Visa und dann wahrscheinlich die Fremdenpolizei... aber wir werden das auch durchstehen, so wie ihr.

    Euch beiden alles Gute für die Zukunft und nochmals danke!

    Wolfgang

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    • helpingshands
      Moderator
      Auslaender
      • 15876

      #3
      Es gibt auch Fragen zur gemeinsamen Wohnung:
      Wo genau liegen die Socken im Schrank, wo steht in der Küche das Salz, etc.
      Oder zum letzten Sonntag oder einem Feiertag:
      z.B. Wie haben sie Ostern verbracht...
      ..gern auch mit paralleler Einvernahme der Ehepartner.

      Unverschämten Fragen kann man entschieden entgegentreten, die Beamten loten aus, wie weit sie gehen können.

      Grüsse,
      Peter

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      • Aicirtap
        Junior Member
        Auslaender
        • 9

        #4
        Hallo,

        Wir haben eigentlich "Glück" gehabt. Wenn die Polizei bei uns "aufgetaucht" ist, war mein Mann gerade mit dem Staubsauger beschäftigt und ich war in der Arbeit. Sie hat nur gefragt, wo Gewand usw ist. Ob Foto gibt (hatten wir noch keine Entwickeln lassen) sonst, nichts besonderes. Dann wenn wir eine Einladung erhalten haben, hat uns die Polizei auch keine Frage gestellt und ich habe nur die notwendige Papiere hinterlassen und 2, 3 Fotos von der Hochzeit.

        sg

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        • b.fly
          Member
          Auslaender
          • 57

          #5
          haallooo...
          ich bedanke mich auch für den tollen bericht, was man so alles bei der fremdenpolizei beachten muss, denn ich befürchte auch dass ich dort vorgeladen werde.
          wir (mein mann, marokkaner, seit 2 jahren mit mir verheiratet) haben gestern den antrag bei der öster. botschaft in rabat, marokko, gestellt.
          die dokumente haben gepasst, aber dann kam es auf einem zu einem überraschenden interview vor ort.
          ich war als erste dran und mir wurden viele fragen gestellt, auch sehr neg. belastend, aber ich konnte mich gut durchboxen und gab ihnen ordentlich futter, dass wir keine scheinehe führen.
          dann fragte sie mich wie wir kommunizieren, also ich und mein mann, ich sagte dass wir eigentlich viel mischen, arabisch, englisch, franz. aber mehr in englisch. dann meinte die dame, na gut, dann werd ich ihn in englisch befragen.
          dann kam mein mann dran, der noch überraschter war als ich und sehr nervös wurde und sie verwendte sehr hochgestochene englische wörter, die er teilweise nicht verstand. als er sie nachfragte was sie meint , antwortete sie nur schnippisch "ja, also, sie sprechen also doch kein englisch oder wie?da frage ich mich ja wie sie mit ihrer frau kommunizieren"......
          ich fand das ganze sehr aggressiv gehalten und habe während der befragung die dame auch ein paar mal ziemlich böse angesehen, denn wer gibt ihnen das recht uns so fertig zu machen?!
          sie meinte dann nur "es tut mir leid, aber ich muss ihnen diese fragen stellen".
          egal, warum ich hier schreibe ist, weil ich mal von euch wissen wollte, ob ihr das gleiche durchmachen musstest?
          die dame von der botschaft meinte sie schreibt ein protokoll über das interview welches an die ma35 mit den unterlagen geschickt wird.
          kann man das schreiben eigentlich einsehen?
          oder wie sind die schritte der ma35 wenn das schreiben neg ausgefallen ist?
          fremdenpolizei? wie lange dauert das alles?

          ich mein, die dame kann das ganze pos. oder neg. auslegen, wie es ihr gefällt im endeffekt und kann die nervösität meines mannes eben auch als neg. darstellen, was aber bei ihm einfach die aufregung war.
          ich bin mir auch bewusst wieviele ehen nur als fake geschlossen werden, aber wir sind seit 2005 zusammen, haben 2006 geheiratet und haben erst jetzt den antrag gestellt.
          ich war in den drei jahren, insgesamt mehr als ein und halb jahre in marokko, bei ihm, und da nehmen die noch an das wir eine scheinehe führen?
          ich weiss nicht......
          ich mach mir einfach so sorgen, dass nun alles umsonst war, alle papiere usw. und sich das ganze nun wieder in die ewigkeit zieht.
          ich hoffe ihr könnt mir ein wenig mit euren erfahrungen helfen.
          danke euch jetzt schon!
          ciao

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          • helpingshands
            Moderator
            Auslaender
            • 15876

            #6
            Es wird im worst case ein Ermittlungsverfahren in Österreich geben, die Niederschrift kann im Wege der Akteneinsicht eingesehen werden, und wenn einmal "Französisch, Englisch, Arabisch" drinnen steht und auch der wiederkehrende Aufenthalt in Marokko belegbar ist, kann das wohl nur Zeit kosten.
            Wenn es kein Sturm im Wasserglas ist - bitte persönlichen Beratungstermin vereinbaren (Helping Hands, Anwalt, ...)

            Grüsse,
            Peter

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            • ina85
              Member
              Auslaender
              • 34

              #7
              wie ist denn das, wann muss man denn da hin bzw wann wird man vorgeladen? muss da jeder durch?

              lg ina

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              • abena
                Member
                Auslaender
                • 50

                #8
                Mein Mann wurde in Accra (Ghana) gefragt, wie alt meine Geschwister sind, wie sie heißen, welchen Beruf sie haben usw..er musst auch eine Skizze meiner Wiener Wohnung machen.
                Fand ich skurril, da er noch nie in Österreich war(mich auch nicht besuchen darf),somit meine Schwestern und meine Wohnung gar nicht kennenlernen kann...außdem haben wir gar keinen Visumsantrag gestellt..werden wir zur Zeit aufgrund meines Verdienstes auch gar nicht. Wir wollten nur unsere Heiratsurkunde überbeglaubigen...was wahrscheinlich noch sehr sehr lange dauern wird...

                Comment

                • helpingshands
                  Moderator
                  Auslaender
                  • 15876

                  #9
                  Die Befragungen gibt es, wenn ein Niederlassungsbeamter den Verdacht der Scheinehe hegt, und manche Botschaften sind ein wenig "jenseits". In letzterem Fall schriftlich beim Außenministerium beschweren.

                  Grüsse,
                  Peter

                  Comment

                  • Tini_
                    Junior Member
                    Auslaender
                    • 21

                    #10
                    Unter welchen Vorraussetzungen ist eine Befragung durch die Fremdenpolizeit erforderlich?

                    Mir wurde die Befragung durch die Fremdenpolizei ersparrt. Ich musste jedoch ein persönliches Schreiben (wie ich meinen Partner kennen gelernt habe etc.) bei Visabeantragung abgeben. Dieses Schreiben wurde an die Fremdenpolizei übermittelt.

                    Comment

                    • drenusha
                      Junior Member
                      Auslaender
                      • 2

                      #11
                      liebe ella, werde leider auch eine solche befragung über mich ergehen lassen müssen. weißt du, ob es möglich ist, diese in begleitung einer anwältin zu absolvieren? auf jeden fall hat dein beitrag mir schon einmal sehr geholfen, mich auf das kommende einzustellen...
                      danke dir im voraus für deine antwort
                      d.

                      Comment

                      • helpingshands
                        Moderator
                        Auslaender
                        • 15876

                        #12
                        Das liegt im Ermessen der Aufenthaltsbehörde, selten ermittelt die Fremdenpolizei aus eigenem. Vertrauenspersonen sind zulässig, wenn diese auch noch rechtskundig sind

                        Grüsse,
                        Peter

                        Comment

                        • J.C.
                          Member
                          Auslaender
                          • 83

                          #13
                          habe heute den brief bekommen dass ich zur befragung kommen muss, mit einigen papieren, die ich aber eigentlich schon bei der ma 35 hinterlassen habe...gibts updates was da so gefragt wird? mir wird richtig mulmig im bauch wenn ich daran denke....

                          Comment

                          • J.C.
                            Member
                            Auslaender
                            • 83

                            #14
                            und kann ich der fremdenpolizei sagen wir haben geheiratet weil wir zusammenleben wollen, oder fällt das dann unter aufenthaltsehe?

                            Comment

                            • helpingshands
                              Moderator
                              Auslaender
                              • 15876

                              #15
                              Wenn Sie zusammenleben wollen, würde ich das auch sagen, ev. mit (plausibler) Vorgeschichte (spontane Entscheidungen binnen 2 Tagen kommen nicht so gut bzw. müssen wirklich erklärt werden). Dass eine Lebensgemeinschaft nicht möglich ist, weil es dann keinen Aufenthaltstitel gibt, wäre ein zulässiger Hinweis, mit dem Sie die Beamten in Argumentationszwang bringen können: Als eine Art Gegenfrage "Wir wollen gemeinsam leben, wissen Sie einen anderen Weg als zu heiraten?"

                              Grüsse,
                              Peter

                              Comment

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