Digitale Welt

| 21. Dezember 2015 | 0 Comments

Per Mausklick das Licht ausschalten, via App die große Liebe finden oder per ScanProdukte checken–die digitale Vernetzung hat fast alle Bereiche unseres Lebens erreicht. Die Menschlichkeit bleibt auf der Strecke kritisieren die Einen, ungeahnte Möglichkeiten und Komfort begeistern die anderen.

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Von der Bildfläche verschwunden

Mit dem Telefonbuch verabschiedet sich ein letztes Relikt aus der guten alten Zeit.Es steht stellvertretend für die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft.Als „umweltverschmutzend und unwirtschaftlich“ bezeichneten Experten das 134 Jahre alte, sogenannte Verzeichnis der Gesellschaft. Weil man Telefonnummern schneller und bequemer im Netz finden kann und Menschen eher unterwegs per Handy danach suchen als Zuhause, wird das Telefonbuch jetzt beerdigt. Schade eigentlich, aber eine logische Konsequenz des medialen Wandels.
Diese Dinge sind ebenfalls aus unserem Alltag verschwunden, ohne dass wir es bewusst gemerkt haben:

  • Die Gelben Seiten
  • Telefon mit Wählscheibe
  • Videokassetten
  • DVD-Player
  • Telefonzelle
  • Straßenkarte
  • Kaffeemaschine mit Filter
  • Stereoanlage

Neue Konzepte sind gefragt

Unternehmen müssen zunehmend umdenken und ihre teils jahrelang geführten Strategien der Digitalisierung anpassen. So kaufte der Autobauer Daimler letztes Jahr die Taxi-AppMyTaxi. Der Konzern wolle sich nicht auf das Bauen von Autos verlassen, sondern zum Mobilitätsanbieter werden, erklärte Niclaus Mewes, Geschäftsführer von Daimler diesen Schritt. Auch Kleinunternehmer oder Freelancer ändern ihre bisherige Arbeitsweise und werden zu digitalen Nomaden. Damit sind Freiberufler gemeint, die ortsunabhängig arbeiten, von Stadt zu Stadt ziehen und nur ihren Laptop und eine Internetverbindung zum Arbeiten brauchen.

Höher, schneller, weiter

Die Digitalisierung kommt beim Verbraucher meist nur unterbewusst an, weil oft positive Entwicklungen für ihn damit einhergehen.Musikinteressierte profitieren z.B. derzeit von einem neuen Wettstreit der Technologiekonzerne Google, Spotify und Apple, die um die Gunst der User mittels individueller Soundtracks buhlen.Musste man sich zuvor noch durch Tausende von Titeln und Interpreten wühlen, gibt es seit Neustem von einer Redaktion zusammengestellte Playlisten für jeden Geschmack. Früher nannte man das Mix Tape – eine Mischung kunterbunter Songs auf einer Kassette, die man selbst zusammengestellt und beschriftet hat.

Online-Identitäten

Sowas kennt die Generation Hashtag nicht mehr.So nennt sich der Teil der Bevölkerung, der sich den digitalen Medien verschrieben hat. Täglich mehrere Stunden im Netz unterwegs, bringen sie nicht nur auf sozialen Netzwerken und Blogs ihre Emotionen zum Ausdruck, sondern trauern sogar schon online. Mittlerweile gibt es virtuelle Friedhöfe auf denenAngehörige und Freunde ein Bild und einen Grabstein platzieren können.Im Anschluss kann jeder Anteilnahmeleisten und Kommentare verfassen. Anstatt den Schmerz bei einem Gebet in der Kirche oder vorm realen Grab zu verarbeiten, fühlt die Generation Hashtag sich im anonymen Netz am wohlsten.Die Frage, ob jemand von ihnen schon mal ein Reisebüro gesehen hat, stellt sich schier nicht. Zahlreiche Onlineportale oder Reise-Apps vergleichen Flüge, Hotels und Pauschalangebote miteinander und finden schneller den billigsten Urlaubstrip, als der Reisebüromitarbeiter den Katalog aus dem Regal holen kann.

Am 24. und 25.11 fand in Berlin die DigiKon statt, ein Kongress der FES zur digitalen Gesellschaft. In dem folgenden Video werden Besucher zum Thema Digitalisierung befragt.

Bildquelle: Fotolia.com © Mimi Potter

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Category: Nice to Know!

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